Karl Haider
(1846-1912)

Während seiner Zeit als Gymnasiast festigte sich Haiders Berufswunsch, Maler zu werden. Sobald als möglich wechselte er auf eine private Malschule und konnte später mit Empfehlung seiner Lehrer in München auch die Akademie besuchen.

Dort befreundete er sich schon bald mit Hans Thoma und Wilhelm Leibl, die ihn beide beeinflussten. Haider schloss sich dann auch dem Kreis um seinen Freund Leibl an. Noch heute sieht man in ihm den "Lyriker" dieser Künstlergruppe. Neben der Landschaftsmalerei interessierte sich Haider aber auch für Albrecht Altdorfer und Hans Holbein.

Mit 29 Jahren ging Haider nach Florenz, wo er "alte Meister" kopierte, indem er von ihnen Holzschnitte herstellte. Dort traf er auf den Maler Arnold Böcklin, der ihn öfters in seine toskanische Villa einlud. Die beiden Maler befreundeten sich, trotz manchmal gegenteiliger Ansichten bei künstlerischen Themen. Im Frühsommer 1876 kehrte Haider nach München zurück.

Dort ließ er sich als freier Maler nieder, erreichte aber trotz Anstrengungen nicht den erwünschten künstlerischen Durchbruch. Museen und Galerien lehnten seine Bilder ab und nur einige wenige private Aufträge sicherten ihm ein äußerst bescheidenes Auskommen. Als 1882 seine Ehefrau Katharina starb, finanzierte der Münchner Malerfürst Franz von Lenbach die Beerdigung. Auch Haiders Freunde vom Leibl-Kreis, besonders Hans Thoma, halfen immer wieder dem hoch verschuldeten Freund und Kollegen.

1894 wurde Haider durch Fürsprache aus der Akademie eine kleine Pension vom Staat bewilligt. Langsam stellte sich nun auch ein künstlerischer Erfolg ein, der sich ebenfalls finanziell auswirkte. Aber Zeit seines Lebens kämpfte Haider mit seiner Furcht zu verarmen. 1896 ließ sich Haider mit seiner Familie in Schliersee nieder.

1897 wurde sein Bild Herbstabend auf der "Münchener Internationalen Ausstellung" mit einer Goldmedaille prämiert. In den folgenden Jahren unternahm Haider immer wieder kürzere Studienreisen nach Österreich (Wien), Ungarn (Budapest) und Italien (Florenz). Die Eindrücke dieser Reisen schlugen sich später immer in neuen Bildern nieder.

Anlässlich seines Geburtstages 1911 feierte ihn die Münchner Sezession mit einer großen Ausstellung. Die Universität Breslau verlieh ihm den Titel Dr. phil. h.c..

Im Alter von 66 Jahren starb Karl Haider am 28. Oktober 1912 in Schliersee.

1910 hatte Georg Broel mit Karl Haider und Edmund Steppes gemeinsame Ausstellungen in Wiesbaden und Dresden.


Bilder
"Ebersberger Eiche" (1871)


Bibliografie


Ernst Haider: Karl Haider
Leben und Werk eines Süddeutschen Malers
Dr. Benno Filser Verlag, Augsburg 1926