Karl-Johann Becker-Gundahl
(1856-1925)

Karl Johann Becker-Gundahl erlernte auf Wunsch seines Vaters zunächst das Schreinerhandwerk. Er besuchte danach eine Zeichenschule in Mannheim und arbeitete ab 1873 in München bei einem Bildhauer. Es folgten mehrere Stationen der Ausbildung und Beschäftigung, so etwa als Zeichenlehrer in Kiel.

Für sein 1884 vollendetes Bild "Der Austräglerin Ende" wurde ihm der Große Staatspreis in Berlin verliehen, der Verkauf des Bildes ließ ihn aller Finanzsorgen ledig werden. 1893 gesellte sich Becker, der sich inzwischen nach seiner Großmutter Anna Barbara Gundahl einen Namenszusatz zugelegt hatte, der Münchener Sezession bei und arbeitete als Zeichner bei den "Fliegenden Blättern".

Nach der Jahrhundertwende bekam er größere Aufträge, insbesondere für Fresken und Mosaiken in Kirchen: in München etwa St. Maximilian, St. Anna und vor allem St. Johann Baptist oder in Jockgrim das Fresko der Kriegergedächtniskapelle. 1914 entstand seine "Kriegskreuzigung", die sich heute in der Pfalzgalerie in Kaiserslautern befindet. Wie dieses Gemälde ist auch seine Darstellung "Betende Bäuerinnen" ein Beleg für Becker-Gundahls tiefe Religiosität. 1906 wurde er zum Professor an der Münchener Akademie der Künste berufen, wo er bis 1924 unterrichtete.

In seinem Heimatort Ballweiler sind eine Straße und eine Schule nach ihm benannt, am Elternhaus wurde eine Gedenktafel angebracht. Becker-Gundahl hinterließ eine Menge Ölgemälde, Studien, Zeichnungen und Entwürfe für ausgeführte bzw. geplante Kirchenfresken.
(Quelle: www.barockstrasse-saarpfalz.de)

Bilder

Bemalter Paravent

Bibliografie

Wilhelm Weber: Zum Gedenken an Carl Johann Becker Gundahl, in: Saarheimat 1960/3, S. 2 – 10



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